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Wohnmobil Urlaub Frankreich Nord - Seite 2

Bretagne, Normandie und Belgien mit dem Wohnmobil 

Wohnmobil Urlaub Frankreich Nord - Reisebericht Seite 2

12. Tag - Le Mont St-Michel, Normandie, Omaha Beach,
Feuerwerk bei der Batterie de Longues

Der Morgen beginnt mit einem Schock. Wir können nicht aus dem Parkplatz ausfahren, weil man dazu eine Scheckkarte benötigt – Bargeld geht nicht. Der Servicemann, der von weit her extra mit dem Fahrrad angefahren kommt, macht uns klar, dass die Nacht nicht 12,50 sondern 25 Euro kostet. Das war definitiv aus den kryptischen Preisangaben vor der Einfahrt nicht zu erkennen. Reine Abzocke! Nix wie weg hier – wir sind echt sauer.
Von nun an geht es in der Normandie weiter.
Unser nächstes Ziel ist Omaha Beach. Wir wollen uns auf den D-Day einstimmen. Einen großen Teil der Strecke fahren wir auf kleinen Straßen und finden das am Ende recht anstrengend.
Am Omaha Beach hat sich nicht viel geändert seit dem letzten Jahr. Sogar der Nieselregen ist so ähnlich geblieben.
Weiter geht es in Richtung Arromanches. Kurz vorher biegen wir ab zur Batterie de Longues, einer deutschen Verteidigungsstellung oben auf den Klippen. Wir werden davon überrascht, dass hier ein Feuerwerk vorbereitet wird. Es gibt auch einen kostenlosen Stellplatz. Natürlich bleiben wir hier.
Das Feuerwerk beginnt um 23:00 Uhr, wird mit sehr geschmackvoller Musik unterlegt und ist wunderschön.

13. Tag - D-Day in Arromanches - 6. Juni
Nach dem Aufstehen laufen wir den Rundweg an der sog. Batterie Longue. Er führt uns an vier sehr gut erhaltenen Geschützstellungen der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg entlang. Das Besondere: Die großen Kanonen von damals sind sehr gut erhalten und stehen noch immer in den wuchtigen, hässlichen Betonbauten.
Gegen Mittag geht es nach Arromanches.
Arromaches war eine wichtige Stadt der Invasion, weil hier in kürzester Zeit ein riesiger Hafen gebaut wurde, in dem täglich über 10.000 Tonnen Ladung an Land gebracht werden konnten. Hier wurde im Jahr 2004 das große 60-jährige Jubiläum der  D-Day Landung mit den Staatschefs der Alliierten und Deutschlands gefeiert. Heute wird hier die britische D-Day Feier abgehalten.
Die Parkplatzsuche gestaltet sich recht schwierig und der Verkehr in dem kleinen Ort ist mehr oder weniger zusammengebrochen. Nach einer guten Stunde haben wir dann doch Glück und finden einen recht schönen Platz auf einer Wiese mit Blick auf das Wasser. Es ist regnerisch.
Später erleben wir auf dem Platz vor dem D-Day Museum eine englische Sängerin, die als britisch verkleidete Soldatin auftritt. Sie singt tolle Lieder aus der Zeit von 1945 bis 1950 und das mit einem wirklich außergewöhnlichem Tremolo von dem wir nicht wissen ob wir es einfach nur furchtbar finden oder es für einen interessanten Versuch halten sollen, den musikalischen Zeitgeist der Nachkriegszeit in unsere Jetztzeit zu transportieren. Danach findet die Feier mit vielleicht 50 noch lebenden Veteranen statt. Wir fragen uns, wie die Feier in 10 Jahren aussehen wird.
Das Feuerwerk am Abend betrachten wir von unserem Stellplatz aus.
 

14. Tag - Honfleur, Pont de Normandie, Etretat
Es regnet. Und das tut es den ganzen Vormittag lang.
Wir lassen es gemütlich angehen und fahren gegen Mittag los Richtung Alabasterküste bzw. der Haut Normandie. Unterwegs wollen wir Honfleur besuchen – einen Ort, den wir im Jahr zuvor auf unserer Reise ausgelassen hatten, weil zu viele Touristen die Straßen verstopften. Honfleur bietet DAS Postkartenmotiv für die Normandie - mit seinen schmalen, bis zu 7 Stockwerken hohen, alten Häusern, die den Segelhafen einrahmen.  
Honfleur ist tatsächlichen einen Spaziergang wert – auch wenn man 10 Eure Parkgebühren für das WoMo bezahlen muss. Es gibt sehr viele Fotomotive und der Touristenstrom ist im Juni noch erträglich (vielleicht gilt das aber auch nur für heute, weil es ein regnerischer Tag ist).
Unser nächstes Ziel, die Pont de Normandie, haben wir schon letztes Jahr fotografiert, bemerkten damals aber, dass man dazu besser auf die Südseite fahren sollte. Diesmal klappt es. Dieses gewaltige und formvollendete Bauwerk ist fotografisch eine große Herausforderung. Mal schauen, was herauskommt.
Wir fahren weiter bis Etretat und übernachten auf dem Camping Municipal.

15. Tag - Etretat - Ruhetag
Bis zum späten Nachmittag machen wir fast nichts, Faulheit und ein bisschen Putzen sind angesagt. Danach laufen wir die rund 2 km lange Straße zum Strand hinunter, von wo aus man die berühmten Falaises bewundern kann. Es ist recht windig, das Meer ist ein bisschen aufgewühlt und es gibt Gegenlicht. Eigentlich eine gute Voraussetzung für interessante Fotos.

16. Tag - Etretat - Ruhetag
Auch heute unternehmen wir wenig. Nachmittags laufen wir vom Strand aus hoch auf die westlichen Klippen, machen oben einen Spaziergang und genießen die tollen Aussichten.
Abends ist Fußball, Europameisterschaft – Deutschland gegen Portugal. Deutschland gewinnt mühsam mit 1:0.

17. Tag - Etretat – Dieppe, die Alabasterküste
Heute gibt es die Alabasterküste satt. Wir fahren die kleine „gelbe“ Straße direkt an der Küste entlang und biegen fast jedesmal, wenn es eine Möglichkeit gibt, das Meer oder einen Aussichtspunkt zu erreichen, links ab.
Bei Yport besuchen wir den tollen Campingplatz, auf dem wir im Jahr zuvor 2 Tage verbracht hatten.
In Fécamp machen wir einen kleinen Spaziergang an der Strandpromenade. Es beginnt zu regnen.
Oberhalb von Fécamp besichtigen wir eine Stellung aus dem 2. Weltkrieg und freuen uns an der tollen Aussicht.
Bei Les Grandes Dalles Plage werden wir von einem Naturschauspiel überwältigt. Wir haben beide noch nie eine derart irre farbliche Stimmung gesehen. Das Meer schimmert geheimnisvoll in einem intensiven, milchig-hellen Mint-Ton und der Himmel ist in ein gewitterschweres, tiefes Grau getaucht, das zum Horizont hin immer dunkler wird. Gelegentlich findet die Sonne ein kleines Loch in den Wolken und malt schüchtern ein paar Lichtflecke auf das grüne Meer. Gegen dieses farbliche Spektakel setzen sich die hellen Klippen der Alabasterküste fast majestätisch ab. Der kleine Ort und der Strand bei Dalles Plage sind komplett menschenleer. Wir machen einen Fotospaziergang auf dem steinigen Strand unterhalb der hohen Felsen.
Im Hafen von St-Valery en-Caux gibt es einen tollen Wohnmobil-Stellplatz direkt am Wasser mit einem grandiosen Blick auf die kilometerlangen Steilwände der Küste. Leider sind die schönen Plätze schon belegt und es ist für uns auch noch ein bisschen zu früh, einen Übernachtungsplatz einzunehmen.
Wir fahren weiter und biegen immer wieder mal links ab, finden jedoch, dass das Erlebnis und die Aussichten von Dalles-Plage nicht zu toppen sind.
Der Tag bietet noch ein zusätzliches Highlight: Wir finden endlich eine Wiese mit diesen hübschen weißen Kühen, und es findet sich angrenzend sogar ein Parkplatz. Kühe sind ziemlich neugierige Wesen und so ergibt sich die Gelegenheit für einige lustige Fotos.
Wir fahren bis Dieppe und übernachten auf dem offiziellen Stellplatz am Hafen.

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