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Wohnmobil Reisebericht Spanien

Wohnmobil Urlaub Spanien - ein Reisebericht Seite 4

Tag 31 Freitag - Cordoba

 

Das Stadtzentrum liegt etwa 3km vom Campingplatz entfernt und so schwingen wir uns auf die Räder, um die Altstadt zu entdecken. Wir fahren zunächst ziellos kreuz und quer durch die engen Gassen und kommen an vielen malerischen Ecken vorbei. Schließlich landen wir bei der berühmten Mezquita, der riesigen maurischen Moschee, in die nach der Rückeroberung durch die Christen eine Kathedrale hineingebaut wurde.

Den Besuch des Inneren verschieben wir auf den nächsten Tag, weil wir auf helleres Tageslicht hoffen.

 

Abends gehen wir essen und probieren erstmals ein paar Tapas.
Dem Leser ist vielleicht schon aufgefallen, dass wir ziemlich skeptisch der Touristen-Gastronomie gegenüber stehen. Was sollen wir sagen -  die Tapas schmecken uns recht gut.

Danach fahren wir noch einmal ziellos durch die Altstadt und trinken Sangria auf einem der vielen kleinen Plätze mit ihren Cafés und Restaurants.

Spanien Wohnmobil Urlaub - Seite 4

Tag 32 Samstag - Cordoba

 

Heute ist Ausruhen angesagt. Zum Sonnenuntergang fotografieren wir die berühmte Stadt-Silhouette mit der Brücke und der wunderschön beleuchteten Mezquita.

 

Tag 33 Sonnatag - Cordoba - Jaen

 

In Cordoba stehen noch zwei Punkte auf dem Programm: Der Alkazar und die Mezquita.

Der Spaziergang im Alkazar gefällt uns gut. Besonders beeindruckend finden wir den Hain mit seinen vielen Zitronenbäumen. Wie schön, dass eine Zitrone vom Baum gefallen ist. Die nehmen wir mit.

 

Für die Mezquita fehlen uns die Worte. Einfach gigantisch.
Am besten lassen wir hier die Bilder für sich sprechen.

 

Am späten Nachmittag verlassen wir Cordoba in Richtung Granada. Wieder kommen wir an endlosen Oliven-Feldern vorbei. In der Ferne sehen wir sehr schwere und dunkle Wolken aufziehen.

 

Bei Jaen finden wir dank OSM+ auf Anhieb einen tollen Stellplatz in einem Neubaugebiet. Gerade noch rechtzeitig - denn es bricht ein so unglaubliches Unwetter mit Sturm und Hagel los, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt haben.

Tag 34 Montag - Jaen - Sierra Nevada - Mittelmeer

 

Die Reise führt uns weiter bis kurz vor Granada. Dort biegen wir links ab und fahren sozusagen hinter der Sierra Nevada entlang – also nördlich. Die Sierra Nevada ist ein Gebirgszug, der parallel zum Mittelmeer verläuft und den höchsten Berg Spaniens mit fast 3500 Metern beheimatet. Ab dem kleinen Ort Guadix fahren wir hoch in die Sierra, um den über 2000 Meter hohen Pass zu überqueren. Unser Ziel : das Mittelmeer.

Landschaftlich ist die Überquerung der Sierra weniger reizvoll als erwartet, das Fahren auf der sehr engen Straße dafür umso spannender. Über lange Strecken verläuft die Straße fast einspurig, zwei Wohnmobile unserer Größe würden nicht aneinander vorbei passen. Uns erinnert die Strecke an die engen Straßen in Norwegen, nur dass es dort alle paar hundert Meter kleine Ausweichstellen gibt. Hier ist davon nichts zu sehen. Dafür öffnet sich ganz unvermittelt im oberen Drittel in ca. 1700 Meter Höhe ein Teilstück von etwa einem Kilometer mit zwei richtig breiten Spuren plus einer Spur für Schwerlast-LKWS.  Dieses breite Teilstück mündet dann ebenso unvermittelt wieder in eine gleichermaßen enge Straße wie zu Beginn. Sehr merkwürdig.

Kurz vor dem Mittelmeer bietet sich uns ein unglaublicher Anblick: Die Gewächshäuser von Almeria. Über eine Fläche von 20 mal 30 km stehen sie dicht an dicht und bieten dem Auge eine fast geschlossene Fläche von Plastikfolien an.

Ich muss schon wieder das hohe Lob auf OSM+ singen, durch das wir den bisher schönsten Stellplatz - und das auf Anhieb - finden: Direkt am Wasser zwischen wilden Büschen und total ungestört. Ein Traum, wie aus einem Reiseprospekt für Wildcamper.

Position: http://osm.org/go/b7KviT_x--?m

http://download.osmand.net/go?lat=36.698345&lon=-2.842792&z=15

 

Tag 35 Dienstag - Almerimar

 

Weil es hier so schön ist, bleiben wir heute einfach hier. Der Platz ist wirklich sehr ungestört. Wir sehen etwa 10 Jogger und ein paar Spaziergänger. 200 Meter entfernt versuchen 3 Angler ihr Glück.

 

Als dann noch ein Streifenwagen der Guardia Civil vorbeikommt und uns die Polizisten demonstrativ ignorieren, wie wir am Tisch unter unserer Markise sitzen, wissen wir, dass dieser unglaublich tolle Platz direkt am Wasser tatsächlich legal ist.

Sierra Nevada zum Mittelmeer

Tag 36 Mittwoch - Almerimar - Tabernas - Golf von Mazzaron

 

Mit Wehmut verlassen wir den herrlichen Stellplatz und fahren die 35km Richtung Almería durch das Meer der endlosen Gewächshäuser, die man eigentlich besser Gewächszelte nennen sollte. Wir wissen jetzt definitiv, wo die spanische Tomate herkommt. Immerhin vertilgen die Deutschen jährlich 350.000 Tonnen Gemüse, das genau hier, in diesen Zelten gezüchtet wird.

Unser Ziel heute: Die Wüste von Tabernas, die einzige Wüste Europas. Das Gebiet liegt im Regenschatten der Sierra Nevada und ist tatsächlich sehr trocken.

 

Immerhin ist diese Wüste so malerisch, dass hier verschiedene Hollywood Western-Filme gedreht wurden - u. A. "Spiel mir das Lied vom Tod", der zu unseren Lieblingsfilmen zählt. Die Kulissen sind zum Teil noch erhalten.

Wir besuchen das Fort Bravo , einen der Drehorte, wo heute noch der Steinbogen aus einer der Schlüssel-Szenen steht. Leider lassen die Betreiber des Forts die Gebäude vergammeln, der Steinbogen (aus Styropor gefertigt) wird wohl demnächst in sich zusammenfallen - sehr schade!

 

Wir verlassen nun das schöne Andalusien und fahren Richtung Cartagena , wo wir in der Nähe von Mazzaron während der Reisevorbereitung in Google Earth einen schönen Stellplatz entdeckt hatten.

Die Strecke führt uns über die AP7. Wir haben hier in Spanien fast täglich irgendwo ein Zeugnis von erheblichen Fehlplanungen und Fehlinvestitionen gesehen. Diese Autobahn stellt aber alles Bisherige in den Schatten. Das "P" in AP7 steht für "peaje", also für eine Bezahlautobahn. Auf den 50km kommen uns weniger als 50 Autos entgegen - wir haben mitgezählt. Unglaublich! Der Bau dieser Autobahn war absolut unsinnig. Wieviel Korruption und Inkompetenz sich wohl hinter diesem Projekt verbirgt?

 

Der freie Stellplatz gefällt uns, wobei die ganze Bucht von Mazzaron recht Wohnmobil-freundlich zu sein scheint.

Position: http://osm.org/go/b7scyOrR--?m

http://download.osmand.net/go?lat=37.55279&lon=-1.1702077&z=15

Tabernas

Tag 37 Donnerstag - Mazzaron - Benidorm - Oliva

 

Weiter geht es Richtung Valencia, weitgehend über die AP7. Das Erstaunliche: Die angebliche Bezahlautobahn ist weitgehend kostenlos.

 

An der Costa del Sol das Highlight des Tages - Benidorm!
Dieses Urlaubsparadies für Pauschaltouristen besteht fast nur aus Wolkenkratzern. Wir fahren dreimal hindurch und um Benidorm herum, um diese gigantische Skyline fotografisch einzufangen. Gar nicht einfach. Später lesen wir, dass Benidorm, gemessen an der Einwohnerzahl, die höchste Hochhausdichte weltweit besitzt. Wer sich einen Gesamteindruck von Spanien machen möchte, sollte Benidorm unbedingt gesehen haben!

 

Es gibt einen interessanten Artikel von Spiegel Online dazu:

http://www.spiegel.de/reise/europa/urlaubsstadt-benidorm-fluchtpunkt-der-kleinbuerger-a-688998.html

Rund 80km vor Valencia suchen wir uns bei Oliva einen Campingplatz und lassen uns häuslich nieder.

Benidorm

Tag 38 Freitag - Oliva Campingplatz

 

Heute gibt es nichts Besonderes zu berichten, außer dass es nachts um 2 Uhr immer noch 24 Grad warm war bei sehr trockener Luft. Daran muss man sich erst mal gewöhnen.

 

Tag 39 Samstag - Oliva - Valencia

 

Angenehm. Den Campingplatz müssen wir erst um 15 Uhr verlassen und so trödeln wir noch ein bisschen herum, um dann Richtung Valencia los zu tuckern.

 

Dort angekommen stellen wir uns auf den großen Parkplatz an der Oper, die zu dem großen Gebäudekomplex der "Stadt der Wissenschaft und der Künste" gehört. Das von dem berühmten Architekten Calatrava erbaute Ensemble zählt zu den bedeutendsten Werken moderner Architektur und war insgesamt 1,4 Milliarden Euro teuer.

 

Na gut. Wir hatten in der Vorbereitung dieser Reise einige sehr interessante Fotos davon gesehen und nun sind wir hier. Schnell wird klar, diesen Ort findet die Bevölkerung von Valencia nicht besonders attraktiv.
Es gibt zwar einen kleinen Kunsthandwerker-Markt mit ein paar weißen Partyzelten, der heute einige Besucher anzieht. Das hätte er aber auch an einem anderen Ort getan.
Die Gastronomie beschränkt sich auf einen Imbiss- und Getränkewagen und insgesamt strahlt der ganze Platz wenig Einladendes aus. Vielmehr fallen uns Begriffe wie Protz und Gigantismus ein. Auch die Architektur selbst empfinden wir als unharmonisch mit ihren klingonenhaft spitzen und aggressiven Gestaltungselementen.

Nach Einbruch der Dunkelheit werden wir zudem davon enttäuscht, dass die Gebäude im Gegensatz zu früher nicht mehr richtig angestrahlt werden. Vielmehr sind zahllose Scheinwerfer zu sehen, deren Leuchtmittel einfach kaputt sind.


Trotzdem, das Ensemble ist ein beachtliches Stück moderner Architektur und wir finden es gut, es gesehen zu haben.

Valencia - Stadt der Wissenschaft und der Künste

Tag 40 Sonntag

 

In Miami Platja, ca 35 km vor Tarragona besuchen wir Bekannte und finden einen herrlichen Stellplatz mit Blick aufs Meer am Ortsrand.

 

Position: http://osm.org/go/xUSZtvN8Y?m

http://download.osmand.net/go?lat=41.019844&lon=0.954917&z=19

 

Tag 41 Montag - Montserrat - Barcelona

 

Unser nächstes Ziel ist die Sierra Montserrat mit dem gleichnamigen Kloster ca. 60 km nordwestlich von Barcelona. Schon von weitem staunen wir über die eigentümlichen Konturen dieses Gebirges. Je näher wir kommen, umso deutlicher zeigen sich die seltsam abgerundeten, knubbeligen Felsformationen.

 

Das Besondere des Klosters ist die schwarze Madonna, die als Schutzheilige der Katalanen verehrt wird. Und in der Tat, die Skulptur beeindruckt uns sehr.

Noch erstaunlicher ist, dass ausgerechnet dort, wo eine schwarze Madonna verehrt wird, die Nazis während des dritten Reiches den heiligen Gral und einen Nachweis der arischen Herkunft von Jesus Christus gesucht hatten.

 

Dann werden wir noch Zeugen eines kleinen Unfalls. Die Schienen-Seilzugbahn, die die Besucher auf einen höher gelegenen Aussichtspunkt bringen soll, hat sich in einer Weiche verheddert und wird am steilen Berg mühsam von 4 Monteuren wieder zum Laufen gebracht.

 

Wir bleiben ein paar Stunden, genießen die Aussichten und fahren dann weiter nach Barcelona.

Dort übernachten wir auf einem schönen Parkplatz auf dem Montjuic an, der direkt neben dem Petra Kelly Garten liegt. Unweit davon befindet sich das Olympia Gelände.

 

Position: http://osm.org/go/xUbRmFDpT?m

http://download.osmand.net/go?lat=41.36569&lon=2.1646097&z=19

Montserrat

Tag 42 Dienstag - Barcelona

 

Die Nacht war ruhig und ungestört. Am Morgen, gegen 7:15 Uhr, klopft es an die Tür. Ein Spanier, Typ Jürgen Klopp, textet uns in Spanisch voll und wir verstehen kein Wort - natürlich spricht er kein Englisch. Wir wimmeln ihn ab. An Weiterschlafen ist jetzt nicht mehr zu denken.
Später entdecken wir, dass das Parken mit Wohnmobilen auf dem gesamten Montjuic verboten ist. Vielleicht wollte er uns warnen, damit wir keine Strafe bezahlen müssen?

 

Gegen 10 Uhr fahren wir zur olympischen Schwimmhalle, suchen uns dort einen Parkplatz und besteigen einen der Barcelona-Tourist-Busse, mit denen man Rundfahrten durch die ganze Stadt unternehmen kann. Die Busse fahren entlang festgelegter Routen mit Haltestellen, an denen wir jederzeit aus- und wieder einsteigen können. Wir erhalten einen Stadtplan, Bons für ermäßigte Eintrittspreise und einen Audioguide, der in Deutsch die jeweilige Sehenswürdigkeit erläutert.

Es gibt 3 Touren, rot, blau und grün. Das Ganze kostet für 2 Tage 37 Euro pro Person. Gut, um einen Überblick über die Stadt zu erhalten.

 

Wir steigen am Plaça de Catalunya aus und wollen einen Spaziergang auf der berühmten La Rambla unternehmen. La Rambla ist die 1,2 km lange Flaniermeile in Barcelona, die bis hinunter zum Hafen geht. Es ist um die Mittagszeit, die Rambla ist wirklich voll, hauptsächlich mit Touristen, aber im Grunde genommen ist hier nichts los. Keine Straßenmusiker, keine Pantomimen, keine Action. Es ist einfach noch zu früh dafür. Stattdessen gibt es links und rechts jede Menge Verkaufsbuden mit blöden Plastik-Andenken und ein paar Schals vom FC Barca. Schade.

Wir gehen in einer Seitenstraße essen und fahren dann mit dem Bus weiter zur Sagrada Familia, der berühmten Kirche von Antonio Gaudi, die nach hundert Jahren immer noch eine riesige Baustelle ist. Die aktuelle Wartezeit für den Eintritt beträgt 3 Stunden, was uns für heute zu lange ist und so fahren wir weiter zum Park Güell, einem weiteren Werk von Gaudi. Leider beträgt dort die Wartezeit  ebenfalls zweieinhalb Stunden und so setzen wir unsere Rundfahrt fort, kommen unter anderem am Stadion des FC Barcelona vorbei, wo am nächsten Tag Bayern München gegen FC Barca spielen wird, am Bahnhof und vielem mehr.

Zurück auf dem Olympia-Berg - wir wollen anständige Urlauber sein - suchen wir einen offiziellen Stellplatz auf. Den gibt es auch, aber ohne offizielles Preisschild. Der Besitzer hält einen für uns persönlich geschriebenen Zettel hoch, auf dem der Preis für uns geschrieben steht: 30 Euro - no Electric. Wir finden, der Typ hat einen Knall und stellen uns auf einen der anderen, riesigen Parkplätze mit sehr schöner Aussicht über die Stadt. Dort sind Wohnmobile möglicherweise auch verboten. Die Polizei, die einmal verbeifährt, stört sich aber nicht an uns.

 

Position: http://osm.org/go/xUbRh1Rej--?m0

http://download.osmand.net/go?lat=41.363335&lon=2.1588938&z=18

 

Abends entdecken wir einen Riss in der Frontscheibe. Wir vermuten, dass der Riss letzte Nacht entstanden ist, als wir einseitig mit dem rechten Vorderrad auf einen Keil gefahren sind und das Fahrgestell zu sehr unter Spannung geriet.
Was nun, sofort reparieren oder damit noch 1500km bis nach Hause fahren? Wir entscheiden uns dafür, die Sache erst mal zu beobachten und wenn der Riss nicht größer wird, damit nach Hause zu fahren.

Barcelona

Tag 43 Mittwoch - Barcelona - Figueres

 

Die Nacht war ruhig. Beim Frühstück gestehen wir uns gegenseitig, dass wir eigentlich keine Lust mehr auf eine Großstadt haben und ganz gut damit leben können, die eine oder andere Sehenswürdigkeit nicht gesehen zu haben.

 

Der Riss in der Scheibe blieb über Nacht übrigens stabil.
Also fahren wir weiter zum nächsten Ziel unserer Reise, nach Figueres. Dort ist erst mal Ausruhen angesagt.

Den Stellplatz hatten wir während der Reisevorbereitung in Google Earth entdeckt.

 

Position: http://osm.org/go/xVgD1mXQWd-?m

http://download.osmand.net/go?lat=42.271923&lon=2.9513774&z=20

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